Südengland & Cornwell
Avebury
01.05.2012
Heute sind wir aufgebrochen, um Steinkreise zu besuchen. Natürlich denkt man dabei als erstes an Stonehenge, aber unser Weg führte uns zunächst nach Avebury. Das kleine Dorf liegt in der Grafschaft Wiltshire, östlich von Bath, mitten in einer sanft hügeligen Landschaft. Hier befindet sich einer der größten Steinkreise auf den britischen Inseln – Teil des UNESCO-Welterbes „Stonehenge, Avebury and Associated Sites“, zu dem die Anlage seit 1986 gehört. Schon auf den ersten Blick hatten wir das Gefühl, an einem ganz besonderen Ort angekommen zu sein.





Die mächtigen Sandsteine stammen aus etwa zwei Kilometern Entfernung und wurden in mühsamer Arbeit hierher transportiert. Der Steinkreis von Avebury umfasste, inklusive des gewaltigen Erdwalles und Grabens, eine Fläche von rund 15 Hektar und ist heute zum Teil vom Dorf überbaut.
Die Anlage bestand aus einem großen äußeren Kreis und zwei kleineren inneren Steinkreisen, die im Zentrum liegen. Die gedachte Mittellinie des gesamten Komplexes war auf den Sonnenaufgang zur Mittsommernacht ausgerichtet – ein Hinweis darauf, welche Bedeutung der Lauf der Sonne für die Menschen damals gehabt haben muss. [Wikipedia]



Wir schlenderten langsam zwischen den Steinen entlang und ließen die Atmosphäre auf uns wirken. Es war diesig, leicht verregnet und erstaunlich still – genau das richtige Wetter, um sich die Magie dieses Ortes vorzustellen.
Von den ursprünglich 154 Megalithen sind heute noch 36 erhalten; zusammen mit den Steinalleen bestand der gesamte Komplex einst aus etwa 600 Steinen. [avebury-stones]
Der große äußere Steinkreis wurde um etwa 2500 v. Chr. errichtet, hatte einen Umfang von ungefähr 1200 Metern und einen Durchmesser von rund 427 Metern. Auf einem bis zu sechs Meter hohen Erdwall standen ursprünglich 98 Steine, von denen 27 noch sichtbar sind – die übrigen wurden im Laufe der Jahrhunderte umgestürzt, vergraben oder als Baumaterial genutzt. [Wikipedia]
All diese Zahlen machten uns noch bewusster, wie gewaltig Avebury einmal gewesen sein muss.





Nach unserem wundervollen Spaziergang durch die Steine holte uns die Gegenwart langsam wieder ein. Auf dem Weg zurück fielen uns die typisch englischen roten Briefkästen und die alten Telefonhäuschen ins Auge – ein starker Kontrast zu den uralten Megalithen, die wir gerade noch bewundert hatten.
Hier entdeckte ich auch zum ersten Mal schwarze Tulpen, die mit ihrer dunklen Farbe perfekt zur geheimnisvollen Stimmung des Tages passten. Nach diesem atemberaubenden Steinkreis-Erlebnis machten wir uns schließlich wieder auf den Weg – weiter zu dem Ort, den wohl alle mit Steinkreisen verbinden: Stonehenge.



Nokis Tipp
Wer wegen Stonehenge nach England reist, sollte sich Avebury auf keinen Fall entgehen lassen. Der Steinkreis ist riesig, frei begehbar und die Stimmung dort ist noch einmal ganz anders – ruhiger, ursprünglicher und unglaublich atmosphärisch. Für uns war es einer dieser Orte, die man nicht nur sieht, sondern richtig spürt.